Rosen aus Stecklingen vermehren

Sie möchten Rosen vermehren, wissen aber nicht, wie? Keine Sorge, wir zeigen Ihnen, wie es auch ohne besondere Fachkenntnisse funktioniert. Rosen zu vermehren ist einfacher als man denkt. Wir zeigen Ihnen hier, wie man dies mit einem langen Rosentrieb macht.

Vermehren der Edelrose mit einem Steckling

Bei Edelrosen sind ihre speziellen Eigenschaften in den Rosentrieben angelegt, d.h. wie sie Blüten bilden und in welcher Form sie wachsen werden. Da wir bei der Vermehrung der Edelrose diese Eigenschaften erhalten wollen, können wir dazu den veredelten Trieb verwenden. 

Die einfachste Art, Rosen zu vermehren, besteht darin, einen Trieb zu schneiden und diesen als Steckling in der Erde wachsen zu lassen. Diese Methode ist zwar nicht so sicher wie das Aufpfropfen auf eine Unterlage, aber viel einfacher.

Rosen vermehren Zweig

Gehen Sie wie folgt vor: Suchen Sie einen Trieb Ihrer Edelrose, der noch eine grüne Rinde hat und vollständig entlaubt ist. Er sollte mindestens 4 bis zu 6 Rosenaugen haben. Schneiden Sie etwa 40 cm bis einen halben Meter von diesem Trieb ab. Der untere Teil des Triebes wird kreuzweise abgeschnitten, d.h. man teilt ihn etwa 5 cm hoch in vier Teile. Man nennt dies Kreuzschnitt, weil man das Stämmchen mit zwei Schnitten viertelt, wobei der Schnitt von unten gesehen die Form eines Kreuzes hat. 

Der so vorbereitete Trieb kann nun als Steckling verwendet werden. Um ihn in die Erde zu stecken, wird zunächst ein kleines Loch gebohrt, in das er gesteckt werden kann, ohne dass die gespalteten Teile der Unterseite abknicken oder abbrechen. Damit der Steckling in Ruhe wachsen kann, kann er in einen Blumentopf gepflanzt werden. Das Loch sollte tief genug sein, um den Trieb so einzusetzen, dass 2 bis 3 Augen unter der Erde verschwinden.

Für die Vermehrung von Rosenstecklingen ist normale, lockere Erde mit einem Lehmanteil besonders gut geeignet. Die beste Zeit für die Vermehrung ist in der Regel im August. Es kann 2 bis 3 Wochen dauern, bis sich die ersten Wurzeln bilden. Dies kann man auch oberirdisch daran erkennen, dass die Rosenaugen am Stamm dicker werden. Nach 6 – 8 Wochen sollten Ihre Stecklinge aus den Blattachseln einen neuen Austrieb zeigen.

Edelrose vermehren

Nicht alle Rosenarten eignen sich gleichermaßen für diese Art der Vermehrung. Wir haben gute Erfahrungen mit Freilandrosen gemacht, die sich auf diese Weise gut vermehren lassen. Allerdings kann es auch hier zu Ausschuss kommen, d.h. nicht jeder Steckling wächst an. Deshalb nehmen wir oft mehrere Stecklinge gleichzeitig, d.h. selbst wenn einer nicht anwurzelt, haben wir noch genügend Stecklinge, die gut wachsen.

Die Freude am eigenen Garten wird umso größer, wenn man seine Lieblingsrosen selbst vermehren kann. Die Rosenvermehrung ist keine Zauberei, sondern basiert auf einer einfachen Methode, die jeder Hobbygärtnern nachmachen kann.

Videoanleitung: Stecklinge in Plastikflaschen vermehren

In diesem Video können Sie sich ansehen, wie das Vermehren mit Stecklingen bei Rosen funktioniert. Statt eines Blumentopfs wird der Steckling jedoch in eine durchsichtige Plastikflasche gepflanzt und mit Weidenwasser gewässert. Dies soll nochmal die Wurzelbildung stärker anregen. 

ZDF-Fernsehgarten: 🌹Rosen über Stecklinge vermehren und Zugabe von Weidenwasser zur Wurzelbildung

Zum Aktivieren des Videos müssen Sie auf den Start-Button klicken. Wir weisen darauf hin, dass beim Starten des Videos Daten an YouTube übermittelt werden.

Grundlagen der Rosenvermehrung

Bevor wir uns weiteren Techniken widmen, ist es wichtig, die Grundlagen der Rosenvermehrung zu verstehen. Rosen können auf verschiedene Arten vermehrt werden, aber die beiden Hauptmethoden sind das Pfropfen und die Vermehrung durch Stecklinge. Während das Pfropfen häufig von professionellen Züchtern verwendet wird, ist die Stecklingsvermehrung eine Methode, die auch für Hobbygärtner geeignet ist.

Rosen vermehren sich nicht wie andere Pflanzen durch Samen. Wenn Sie Samen aus einer Hagebutte pflanzen, erhalten Sie in der Regel wilde Rosen, die sich stark von der Mutterpflanze unterscheiden. Um die spezifischen Eigenschaften einer Rosenblüte zu bewahren, müssen andere Vermehrungsmethoden angewendet werden.

Warum wird gepfropft?

Das Pfropfen ist eine weit verbreitete Technik, die hauptsächlich aus zwei Gründen angewendet wird: zur Erhaltung gewünschter Blüteneigenschaften und zur Verbesserung der Pflanzengesundheit. Blütenfarbe, Duft und Blütenform sind in den Rosentrieben festgelegt. Diese Merkmale sind züchterische Veränderungen, die nicht durch Samen weitergegeben werden können. Beim Pfropfen wird ein Trieb einer Edelrose auf eine andere Unterlage gepfropft, wodurch die einzigartigen Eigenschaften der Blüte erhalten bleiben.

Außerdem kann durch das Pfropfen auf eine robuste Unterlage die Pflanzengesundheit verbessert werden. Eigenschaften wie Wuchskraft, Blühfreudigkeit und Krankheitsresistenz können so verbessert werden. Die Unterlage spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Pflanze, da sie die Grundlage für das Wurzelsystem bildet. Eine starke Unterlage kann die Pflanze widerstandsfähiger und langlebiger machen.

Techniken des Pfropfens

Die Veredelung erfordert Geschick und Erfahrung. Es gibt verschiedene Techniken, die angewendet werden können, um eine erfolgreiche Veredelung zu gewährleisten.

Bei der Unterlagsveredelung wird ein Trieb der gewünschten Edelrose auf eine andere Rosenart, die als Unterlage dient, gepfropft. Diese Unterlage kann verschiedene Vorteile bieten, wie z. B. stärkere Wurzeln oder eine bessere Anpassung an bestimmte Bodenbedingungen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Auswahl der Unterlage: Wählen Sie eine gesunde und kräftige Unterlage, die gut zu den Bedingungen in Ihrem Garten passt.
  2. Vorbereitung des Edeltriebs: Schneiden Sie einen kräftigen Trieb der gewünschten Rose. Der Trieb sollte mindestens drei Knospen haben.
  3. Schnitttechnik: Schneiden Sie sowohl die Unterlage als auch den Edeltrieb schräg an, sodass sie gut aufeinander passen.
  4. Verbindung: Verbinden Sie den Edeltrieb mit der Unterlage, indem Sie die Schnittstellen genau aufeinander legen.
  5. Befestigung: Fixieren Sie die Verbindung mit einem speziellen Pfropfband oder Bast.
  6. Schutz: Schützen Sie die Veredelungsstelle mit Wachs oder einer Folie, um sie vor Austrocknung zu bewahren.

Das Veredeln von Edelrosen folgt den gleichen Grundsätzen wie das Veredeln anderer Pflanzen, erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit, da Edelrosen empfindlicher sind. Die beste Zeit zum Veredeln von Edelrosen ist im Frühjahr oder Herbst, wenn die Pflanzen nicht in voller Blüte stehen. Es ist wichtig, die Veredelungsstelle sorgfältig zu pflegen, damit der Edelreiser gut anwächst.

Vergleich von Pfropfen und Stecklingsvermehrung

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt oft von den individuellen Umständen und Vorlieben ab.

Pfropfen

Das Veredeln von Rosen hat mehrere Vorteile. Gepfropfte Rosen haben in der Regel ein kräftigeres Wurzelsystem und eine bessere Krankheitsresistenz, da eine widerstandsfähigere Unterlage verwendet wird. Außerdem können spezifische Eigenschaften wie Blütenfarbe und -form erhalten und gezielt verbessert werden. Das Veredeln erfordert jedoch Geschick und Erfahrung, da es sich um eine anspruchsvolle Technik handelt, die Übung und Geduld erfordert. Außerdem ist der Material- und Arbeitsaufwand im Vergleich zur Stecklingsvermehrung höher, was sich in höheren Kosten niederschlägt.

Stecklingsvermehrung

Die Stecklingsvermehrung von Rosen hat viele Vorteile. Sie ist einfach durchzuführen und kann von Hobbygärtnern leicht beherrscht werden. Außerdem ist sie kostengünstig, da keine speziellen Materialien oder teuren Unterlagen benötigt werden. Diese Methode eignet sich besonders für Anfänger, die erste Erfahrungen mit der Vermehrung von Rosen sammeln möchten. Es gibt jedoch auch Nachteile. Stecklinge haben eine geringere Wachstumsrate als veredelte Rosen und ihre Wurzeln sind oft weniger kräftig und widerstandsfähig.

Wir können aber nicht mit Sicherheit sagen, welche Methode letztendlich die bessere ist. Die Methode, mit Stecklingen zu arbeiten, ist viel einfacher. Aber es ist nicht sicher, wie gut ein Steckling wachsen wird. Pfropfen ist schwieriger und erfordert Geschick und Erfahrung. Da man beim Pfropfen jedoch eine Unterlage mit einer starken Wurzelbasis wählen kann, ist ein gutes Anwachsen meist schon garantiert.

Häufige Fehler bei der Rosenvermehrung

Die Vermehrung von Rosen kann für Anfänger eine Herausforderung sein, aber die Vermeidung häufiger Fehler kann den Erfolg erheblich steigern. Eine regelmäßige Bewässerung ist sehr wichtig, da sowohl Stecklinge als auch veredelte Rosen eine konstante Feuchtigkeit benötigen. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Der ideale Zeitpunkt für das Pfropfen und Schneiden von Stecklingen ist das späte Frühjahr oder der Frühsommer, da die Pflanzen in dieser Zeit aktiv wachsen. Vermeiden Sie die Vermehrung während extremer Witterungsbedingungen wie Hitze im Hochsommer oder Kälte im Winter, um Stress für die Pflanzen zu minimieren.

Verwenden Sie stets scharfe und saubere Werkzeuge, um präzise Schnitte zu gewährleisten und die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Investieren Sie in qualitativ hochwertige Gartenscheren und Messer. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge in einer feuchten, aber gut belüfteten Umgebung aufbewahrt werden, und schützen Sie die Veredelungsstellen vor Austrocknung. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, damit die Stecklinge nicht austrocknen.

Geduld und ständige Aufmerksamkeit sind ebenfalls wichtig. Regelmäßiges Kontrollieren der Feuchtigkeit und des Gesundheitszustandes der Pflanzen sowie das Entfernen von Unkraut tragen zu einer erfolgreichen Vermehrung bei. Beobachten Sie die Pflanzen auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall und reagieren Sie rechtzeitig.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihre Erfolgschancen bei der Rosenvermehrung erheblich verbessern. Geduld, sorgfältige Planung und kontinuierliche Pflege sind der Schlüssel zum Erfolg und helfen Ihnen, gesunde und blühende Rosen zu züchten.

Fazit

Die Vermehrung von Rosen ist eine lohnende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe. Veredelung ist eine Methode, die Geschick und Erfahrung erfordert, aber die besten Aussichten auf starke und gesunde Pflanzen bietet. Die Stecklingsvermehrung ist einfacher und auch für Anfänger geeignet, hat aber eine geringere Erfolgsquote. Mit der richtigen Pflege können jedoch beide Methoden zum Erfolg führen. Probieren Sie beide Methoden aus und finden Sie heraus, welche für Sie und Ihren Garten am besten geeignet ist. Viel Erfolg bei der Rosenvermehrung!

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